Winter mit Wellensittichen

Wellensittiche im Winter Raumtemperatur Luftfeuchtigkeit

Wellensittiche brauchen im Winter eine Temperatur um die 22 Grad, eine mittlere Luftfeuchtigkeit und helles Licht. Durch die Heizung kann die Luft im Vogelzimmer aber zu trocken und zu warm werden. Das ist unangenehm und ungesund für die Vögel. Wichtig ist deshalb, dass Sie Ihren Vögeln im Winter ein gutes Raumklima schaffen. 

22 Grad Raumtemperatur im Winter

Wellensittiche fühlen sich im Winter bei einer Temperatur zwischen 20 und 22 Grad am wohlsten. Sie sollten daher ein Thermometer im Vogelzimmer aufstellen. So können Sie jederzeit die Temperatur kontrollieren und die Heizung entsprechend regulieren. Wenn der Käfig im Wohnzimmer steht, sind 22 Grad Raumtemperatur im Winter absolut in Ordnung. Sie brauchen das Zimmer also nicht noch kühler halten, wenn Ihnen persönlich das zu kalt wäre. Wellensittiche kommen mit 22 Grad gut zurecht und Sie sollen sich ja auch noch wohlfühlen.

Viele Wellensittich-Halter fragen sich, welche Temperaturen Wellensittiche im Winter aushalten. Dazu muss zuallererst man sagen, dass Wellensittiche empfindliche Vögel sind, die keine großen Temperaturschwankungen vertragen. Bei der Frage, welche Temperaturen Wellensittiche aushalten, kommt es daher darauf an, welche Temperaturen sie im Alltag gewohnt sind. Mit anderen Worten: Wellensittiche, die immer im Haus leben, würden erfrieren, wenn man sie im Winter auf den Balkon oder ins Freie stellt. Andere Wellensittiche hingegen, die das ganze Jahr über in einer Außenvoliere mit Schutzhaus leben, kommen auch im Winter gut mit niedrigen Temperaturen zurecht.

Weil Wellensittiche keine großen Temperaturschwankungen vertragen, darf das Vogelzimmer nicht zu kalt werden. Achten Sie deshalb darauf, dass das Zimmer beim Lüften im Winter nicht auskühlt. Außerdem dürfen die Vögel beim Lüften nicht im Zug sitzen. Wenn nötig, sollten Sie den Vogelkäfig mit einer Decke schützen, während Sie lüften.

Luftfeuchtigkeit im Winter

Wellensittiche brauchen im Winter eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 60 Prozent im Vogelzimmer. Wenn Sie im Winter die Heizung laufen haben, ist die Luftfeuchtigkeit aber in der Regel viel niedriger. Dadurch können die Schleimhäute der Vögel austrocknen und rissig werden. Das wiederum kann zu Atemproblemen führen oder, wenn sich in den Rissen Keime festsetzen, zu gefährlichen Infektionen.

Es ist deshalb wichtig, dass Sie die Luftfeuchtigkeit im Winter täglich kontrollieren. Hierzu können Sie im Vogelzimmer einen Luftfeuchtigkeitsmesser (Hygrometer) aufstellen. Diese Geräte gibt es schon für um die 10 Euro in Baumärkten oder im Internet zu kaufen.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Wenn die Luftfeuchtigkeit im Winter im Vogelzimmer zu niedrig ist, sollten Sie sie künstlich erhöhen. Das können Sie tun:

  • einen elektrischen Luftbefeuchter bzw. Luftwäscher aufstellen
  • nasse Handtücher aufhängen
  • Wasserschalen auf die Heizung stellen

Ein elektrischer Luftbefeuchter bzw. Luftwäscher ist die beste Lösung, aber auch die teuerste. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie ein Gerät ohne Filter kaufen. Das Problem bei den Filtern ist, dass sie schnell verkeimen und die Keime dann in die Raumluft gelangen.

Nasse Handtücher sind ebenfalls gut. Aber auch hier besteht die Gefahr, dass sie verkeimen und sich die Keime in der Luft verbreiten. Sie sollten daher die Handtücher alle zwei Tage wechseln.

Wasserschalen auf der Heizung sind nicht so effektiv. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Winter nur wenig. Sie sind aber eine gute Ergänzung zu Handtüchern oder Luftbefeuchtern. Allerdings können Wasserschalen gefährlich für die Vögel werden. Zum einen entwickeln sich im Wasser schon nach kurzer Zeit Schimmelsporen, die in die Raumluft gelangen. Sie müssen das Wasser in Wasserschalen daher täglich wechseln. Zum andern können Wellensittiche in offenen Wasserschalen ertrinken, da sie nicht schwimmen können. Sie müssen offene Wasserschalen daher beim Freiflug immer zudecken.

Sie sollten auf keinen Fall Zimmerbrunnen im Vogelzimmer aufstellen. Zimmerbrunnen verkeimen schnell und sind daher für Wellensittiche lebensgefährlich. Das gilt auch, wenn das Wasser täglich gewechselt oder mit einem speziellen Konzentrat gegen Algenbildung und Keime versetzt ist.

Bitte denken Sie daran, dass Sie die Luftfeuchtigkeit immer auf höchstens 60 Prozent steigern. Das ist die Obergrenze für Wohnräume im Winter. Wenn die Luftfeuchtigkeit bei über 60 Prozent liegt, kann sich an den Wänden Schimmel bilden. Das ist für uns Menschen und für die Vögel gefährlich.

Frische Luft

Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit im Raum auch, wenn Sie lüften. Dennoch ist es wichtig, dass Sie das Vogelzimmer im Winter zweimal täglich kurz lüften. Wellensittiche brauchen nämlich viel Sauerstoff zum Atmen und daher immer gute, frische Luft. Wenn die Luftfeuchtigkeit also nach dem Lüften zu niedrig ist, sollten Sie einfach die Handtücher wieder nass machen bzw. den Luftbefeuchter anstellen. In der Regel steigt die Luftfeuchtigkeit dann schnell wieder an.

Licht im Vogelzimmer

Wellensittiche brauchen im Winter wie im Sommer etwa 14 Stunden helles Licht. Das ist im Winter in Deutschland aber nur mit künstlichem Licht zu schaffen. Sie müssen daher im Winter ab dem Nachmittag die Lampen im Vogelzimmer anmachen.

Wenn Ihre Vögel im Winter stundenlang im künstlichen Licht verbringen, sollten die Lampen nicht flimmern. Das ist wichtig, da Wellensittiche mit ihren empfindlichen Augen auch noch ein Flimmern wahrnehmen, das wir Menschen schon nicht mehr erkennen. Flimmernde Lampen sind für die Vögel daher sehr unangenehm und würden ihnen im Winter stundenlang Stress machen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit Lampen ein helles, flimmerfreies Licht zu erzeugen. Wenn Sie Lampen haben, in die Leuchtmittel eingeschraubt werden, können Sie

  • Energiesparlampen oder
  • LED-Birnen, wenn sie flimmerfrei gekennzeichnet sind,

benutzen. Auch LED-Deckenpanelen sind möglich, wenn sie flimmerfrei sind. Wenn Sie in Ihrem Vogelzimmer Halterungen für Leuchtstoffröhren haben, haben Sie auch noch die Wahl zwischen

  • T5-Leuchtstoffröhren und
  • T8-Leuchtstoffröhren mit einem zusätzlich elektronischen Vorschaltgerät.

Glühlampen und Halogenlampen gibt es heutzutage fast nicht mehr zu kaufen. Sie werden aber trotzdem in vielen älteren Lampen immer noch verwendet. Das kann im Vogelzimmer gefährlich sein, weil sie nach einiger Zeit sehr heiß werden. Vögel, die auf solchen Lampen fliegen, können sich daher schwer die Füßchen verbrennen.

Vogellampe / Bird Lamp

Im Winter können Sie Ihren Wellensittichen mit einer Vogellampe echtes Sonnenlicht geben. Eine Vogellampe („Bird Lamp“) ist eine Lampe, die speziell für die Bedürfnisse von Ziervögeln gemacht ist. Das bedeutet, dass sie, wie die Sonne, auch UV-Licht abgibt. Wellensittiche brauchen nämlich UV-Licht, um Vitamin D zu bilden und ihr Immunsystem zu stärken. Das Problem vor allem im Winter ist aber, die Vögel im Winter kaum UV-Licht aufnehmen können, selbst wenn die Sonne einmal scheint. Das liegt daran, dass die Fenster im Winter geschlossen sind und die Fensterscheiben den UV-Anteil des Sonnenlichts zum größten Teil nicht durchlassen.

Sie können Vogellampen im Zoohandel oder im Internet kaufen.

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