Ist Corona für Wellensittiche gefährlich?

Wellensittiche Corona Coronavirus

Viele Haustierbesitzer machen sich Sorgen, ob Corona für ihre Tiere gefährlich ist. Das gilt auch für viele Halter von Wellensittichen. Dazu kann man sagen: es ist zum Glück noch kein Fall bekannt, wo sich ein Wellensittich mit dem Coronavirus angesteckt hätte. Trotzdem sollten wir bestimmte Vorkehrungen treffen, um unsere Wellensittiche sicher durch die Corona-Krise zu bringen.

Trotz Corona zum Tierarzt gehen

Ein sehr wichtiger Punkt in der Corona-Krise ist der Besuch beim Tierarzt. Ein kranker Wellensittich braucht auch in Zeiten von Corona die Versorgung durch einen vogelkundigen Tierarzt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass man trotz der Ausgangsbeschränkung in Bayern einen kranken Wellensittich zum Tierarzt bringen darf. Darauf weist unter anderem die Bayerische Landestierärztekammer in ihrer Information für Tierärzte und Tierhalter hin (Link existiert nicht mehr).

Wenn Sie mit einem Wellensittich zum Tierarzt müssen, sollten Sie sich aber auf ein paar Besonderheiten einstellen. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V. empfiehlt Tierhalten während der Corona-Krise unter anderem Folgendes:

  • zuerst in der Praxis anrufen und den Besuch ankündigen
  • nur eine gesunde, erwachsene Person soll das Tier begleiten
  • im Wartezimmer mindestens 1,5 Meter Abstand halten
  • im Wartezimmer und im Sprechzimmer nichts berühren
  • keine Hände schütteln
  • bargeldlos bezahlen

Eine weitere Empfehlung ist, nur in dringenden Fällen zum Tierarzt zu gehen. Dazu muss man allerdings sagen, dass ein kranker Wellensittich normalerweise sowieso ein dringender Fall ist. Wellensittiche lassen sich nämlich eine sehr lange Zeit nicht anmerken, dass sie krank sind. Wenn Sie einem Wellensittich dann irgendwann ansehen, dass es ihm schlecht geht, dann ist er schon schwer krank und braucht sehr schnell Hilfe.

Während Corona-Krise besonders auf Hygiene achten

Hygiene im Umgang mit Wellensittichen ist schon immer wichtig. Dennoch ist es sinnvoll, in Zeiten von Corona noch mehr auf Hygiene zu achten, wenn man mit den Vögeln zu tun hat. Es geht darum, die Wellensittiche vor einer – wenn auch wohl eher unwahrscheinlichen – Ansteckung mit Corona zu schützen.

Es ist sinnvoll,

  • die Hände zu waschen, bevor man das Futter, den Käfig, das Spielzeug oder die Vögel selbst anfasst
  • Wellensittichen keine Küsschen geben
  • Wellensittiche nicht aus dem Mund futtern zu lassen

Wie schon gesagt: es ist bis jetzt kein Fall bekannt, wo sich ein Wellensittich mit Corona angesteckt hätte. Das heißt aber nicht, dass Corona für Wellensittiche nicht doch gefährlich sein kann. Gehen Sie daher am besten auf Nummer Sicher und achten Sie auf besondere Hygiene, wenn Sie mit Ihren Vögeln zu tun haben.

Vorräte anlegen

Es kann sinnvoll sein, dass Sie mehr Vorräte anlegen für Ihre Wellensittiche als sonst. Dann sind Sie auf der sicheren Seite, wenn zum Beispiel Ihr Lieblings-Futterhändler sein Geschäft wegen Corona geschlossen hat. Wichtig sind vor allem

  • Körnerfutter
  • Kolbenhirse
  • Grit
  • Kalksteine
  • Einstreu und
  • stilles Mineralwasser (sofern Sie kein Leitungswasser zum Trinken geben)

Zusätzlich können Sie auch ein Vitaminpräparat für Vögel an Lager nehmen. Das kann eine gute Nahrungsergänzung sein, wenn Sie Ihren Wellensittichen in den nächsten Wochen vielleicht nicht so regelmäßig Obst oder Gemüse anbieten können. Wenn Sie chronisch kranke Vögel im Schwarm haben, sollten Sie sich hierzu aber vorher mit Ihrem Tierarzt absprechen.

Wichtig sind auch noch Medikamente, wenn Sie chronisch kranke Vögel im Schwarm haben. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt, ob er Ihnen für die Zeit der Corona-Krise einen größeren Vorrat mitgeben kann. Dann haben Sie weniger Druck, Nachschub zu besorgen, falls Ihr Tierarzt die Praxis vorübergehend schließen muss.

Eine Vertretung organisieren

Wenn Sie selbst an Corona erkranken und ins Krankenhaus müssen, brauchen Sie eine Vertretung für Ihre Wellensittiche. Auf keinen Fall dürfen Ihre Vögel unversorgt allein zu Hause bleiben. Wellensittiche sterben schon nach wenigen Tagen, wenn Sie kein frisches Futter und kein Wasser bekommen!

Auch wenn sich das niemand für sich selbst vorstellen mag: überlegen Sie sich bitte, wer sich um Ihre Vögel kümmern kann, wenn Sie plötzlich schwer krank werden. Und fragen Sie die Personen, ob sie die Betreuung im Ernstfall übernehmen würden. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, aber sicher ist sicher!

pizpon.de wünscht allen Federlosen und Ihren gefiederten Schützlingen gute Gesundheit. Passen Sie gut auf sich und Ihre Wellis auf und mögen wir alle sicher und gesund durch diese herausfordernde Zeit kommen.

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Lexi

Lexi schreibt die Texte auf pizpon.de. Sie hat viele Jahre lang selbst Wellensittiche gehalten und sich dabei zur Expertin für die artgerechte Haltung von Wellensittichen entwickelt. Hier möchte sie ihre Erfahrung teilen, um möglichst vielen Wellis ein besseres Leben zu ermöglichen.

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