Gefieder von Wellensittichen

Wellensittich Gefieder

Wellensittiche brauchen ihr Gefieder vor allen Dingen zum Fliegen. Das Federkleid schützt sie aber auch vor Kälte, Nässe und Verletzungen. Außerdem nutzen Wellensittiche ihr Gefieder, um zu balzen.

Aufbau des Gefieders

Das Gefieder besteht aus verschiedenen Arten von Federn, die sich in zwei Gruppen einteilen lassen: Konturfedern und Daunenfedern.

Einfach gesagt, sind die Konturfedern die sichtbaren Federn der Wellensittiche. Die Daunenfedern hingegen liegen unsichtbar unter den Konturfedern.

Konturfedern

Die Konturfedern sind bei Wellensittichen in der Naturform immer grün-gelb. Sie lassen sich weiter unterteilen in Schwungfedern, Schwanzfedern und Deckfedern.

Die Schwungfedern bilden die Flügel und ermöglichen den Wellensittichen das Fliegen. Sie sind somit die Tragflächen und steuern Antrieb und den Auftrieb. Die Schwungfedern sind stabil und asymmetrisch gebaut. Sie haben außerdem eine schmale harte Außenfahne und weiche breite Innenfahne. Nach außen hin werden sie länger und asymmetrischer. Sie haben außerdem lange, feste Federkiele.

Wellensittiche Schwungfedern
Schwungfedern

Die Schwanzfedern bestehen aus sechs Federpaaren. Dabei bildet das mittlere Federpaar den sichtbaren langen Schwanz. Die fünf anderen, kürzeren Federpaare werden nur beim Fliegen gespreizt und damit erst sichtbar. Die Schwanzfedern sind stabil gebaut und werden zum Steuern und Bremsen benutzt. Bis auf das mittlere Federpaar sind auch die Schwanzfedern asymmetrisch geformt.

Wellensittiche Schwanzfedern
Schwanzfedern

Die Deckfedern bedecken den Körper vom Kopf über den Rumpf bis zum Schwanzansatz. Sie liegen sehr eng aneinander und schützen damit vor Kälte, Nässe und Verletzungen. Die Deckfedern sind kürzer und weicher als die Schwungfedern und die Schwanzfedern. Dabei haben sie eine relativ symmetrische Form. Sie geben dem Wellensittich seine stromlinienförmige Körperform.

Wellensittiche Deckfedern
Deckfedern

Daunenfedern

Zusätzlich zu den Konturfedern haben Wellensittiche Daunenfedern. Die Daunenfedern liegen unsichtbar unter den Konturfedern. Sie sind weiß, klein und sehr weich und haben einen kurzen Federkiel. Die Daunenfedern schützen den Wellensittich vor Kälte und Wärme.

Wellensittiche Daunenfedern
Daunenfedern

Gefiederpflege

Wellensittiche verbringen täglich viel Zeit damit, ihr Gefieder zu putzen und ihre Federn in Ordnung zu halten. Das liegt daran, dass sie in der Natur nur mit einem sauberen und intakten Federkleid überleben können. Sie brauchen ihr Gefieder, um schnell vor Fressfeinden wegfliegen zu können und um sich gut vor Kälte, Nässe und Verletzungen zu schützen.

Wellensittiche pflegen ihre Federn nur, wenn sie sich sicher fühlen. Das liegt daran, dass sie zum Putzen ihren Kopf ins Gefieder stecken und dann ihre Umgebung nicht mehr beobachten können. Bei mehreren Wellensittichen putzen deshalb oft nicht alle gleichzeitig ihr Gefieder. Das kann man auch noch bei Haustieren beobachten.

Wellensittiche putzen ihr Federkleid sehr gründlich. Dazu plustern sie sich an der zu putzenden Stelle auf, nehmen nach und nach jede einzelne Feder in den Schnabel und knabbern und ziehen sie komplett der Länge nach durch. Auf diese Weise entfernen sie Schmutz und richten zerzauste Federn wieder ordentlich aus.

An die Federn auf dem Kopf kommen Wellensittiche mit dem Schnabel nicht heran. Deshalb putzen sie ihren Kopf mit den Füßen oder indem sie den Kopf an Kanten oder Gegenständen reiben. Viele verpaarte Wellensittiche helfen einander, indem sie sich gegenseitig das Gefieder auf dem Kopf und im Nacken putzen.

Wellensittiche putzen gegenseitig ihr Gefieder
Das gelbe Wellensittich-Weibchen putzt ihrem Partner das Kopf-Gefieder

Zuletzt schütteln sich Wellensittiche noch einmal kräftig, um auch noch den letzten Staub loszuwerden.

Bürzeldrüse

Die Bürzeldrüse ist eine spezielle Drüse bei Vögeln und somit auch bei Wellensittichen. Sie befindet sich auf dem Rücken in der Nähe der Kloake oberhalb der Schwanzfedern.

Die Bürzeldrüse produziert ein öliges Sekret, mit dem Wellensittiche ihre Federn beim Putzen einreiben. Dabei reiben sie den Kopf an der Bürzeldrüse, nehmen das Sekret mit dem Schnabel auf und verteilen es dann über das Gefieder. Das dient dazu, die Federn zu reinigen, zu schützen und wasserabweisend zu machen. Das ist besonders wichtig, um die isolierende Wirkung der Federn aufrecht zu erhalten und die Vögel vor Nässe und Kälte zu schützen. Außerdem trägt das Sekret dazu bei, Parasiten, Pilze und Keime abzuwehren.

Mauser

Das Federkleid erneuert sich regelmäßig. Dabei fallen alte Federn aus und werden durch neue Federn ersetzt. Dieser Vorgang wird als Mauser bezeichnet. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Mauser.

Balzen

Wellensittich-Männchen nutzen ihr Gefieder, um auserwählte Weibchen anzubalzen. Dazu stellen sie ihr Kopfgefieder auf, um dem Weibchen ihrer Wahl zu imponieren.

Wellensittich balzt mit aufgestelltem Kopf-Gefieder
Der blaue Wellensittich balzt mit aufgestelltem Kopf-Gefieder

Lexi

Lexi schreibt die Texte auf pizpon.de. Sie hat viele Jahre lang selbst Wellensittiche gehalten und sich dabei zur Expertin für die artgerechte Haltung von Wellensittichen entwickelt. Hier möchte sie ihre Erfahrung teilen, um möglichst vielen Wellis ein besseres Leben zu ermöglichen.

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