Einen Wellensittich-Käfig einrichten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe! Wellensittiche brauchen schließlich einen Käfig, in dem sie sich wohlfühlen. Du kannst uns aber nicht sagen, was sie dabei mögen und was nicht. Wir haben daher einige Tipps zusammengestellt, damit du den Wellensittich-Käfig möglichst so einrichtest, wie die Vögel ihn brauchen.
Inhalt
Wellensittich-Käfig einrichten: nach Ebenen!
Sobald du den Wellensittich-Käfig einrichtest, solltest du wie ein Vogel denken. Das heißt, dass du berücksichtigst, dass Vögel von Natur aus am liebsten weit oben schlafen und ihr Futter vom Boden picken. Deshalb ist es sinnvoll, beim Einrichten den Käfig in vier Ebenen aufzuteilen:
- ganz oben die Schlafebene
- darunter eine große Flugebene
- dann die Futterebene und
- der Käfigboden
Wenn du so den Käfig einrichtest, dann hast du eine gute Struktur, die den Bedürfnissen der Vögel optimal entspricht.
Schlafebene
Wie schon gesagt, Wellensittiche schlafen am liebsten weit oben. Deshalb solltest du die Schlafebene ganz oben im Wellensittich-Käfig einrichten. Die Schlafebene sollte so viele Sitzstangen und/oder Schaukeln haben, dass jeder Vogel nachts einen Schlafplatz findet.
Sitzstangen und Schaukeln
Sitzstangen und Schaukeln sollten aus Naturholz sein und unterschiedliche Durchmesser haben. Du kannst Naturholz-Sitzstangen und Schaukeln im Handel kaufen oder selbst basteln.
Wellensittiche lieben Schaukeln und nutzen sie daher gern als Schlafplätze. Wenn es vom Platz her möglich ist, dann solltest du für jeden Wellensittich eine eigene Schaukel einrichten. Das ist aber nur sicher, wenn die Vögel sich beim Schaukeln nicht gegenseitig stoßen können.
Flugebene
Wellensittiche brauchen im Käfig mindestens so viel Platz zum Fliegen, dass sie ein paar Flügelschläge am Stück machen können. Es reicht ihnen nicht, wenn sie nur von einem Sitzplatz zum nächsten hopsen können. Deshalb solltest du eine große Flugebene von der linken zur rechten Seite im Wellensittich-Käfig einrichten.
Im Grunde bedeutet das, dass du den Käfig in der Mitte freilässt und nur an den Seiten ein paar kleine Landeplätze einrichtest. Als Landeplätze eignen sich zum Beispiel weiche Baumwollsitzstangen oder Korkscheiben.
Spielzeug
Auf der Flugebene kannst du an den linken und an der rechten Seite auch noch etwas Spielzeug aufhängen. Dann können sich deine Wellensittiche auch gut beschäftigen, wenn sie mal ein paar Stunden im Käfig bleiben müssen. Du solltest aber darauf achten, dass du das Spielzeug nur an den Seiten aufhängst und auf keinen Fall mitten in der Flugbahn.
Als Spielzeug für den Käfig eignet sich zum Beispiel:
- Holzspielzeug für Vögel
- Korkscheiben und
- Weidenkugeln
Du findest Spielzeug für Wellensittiche im Internet in Vogelshops. Außerdem kannst du schönes Spielzeug auch leicht selbst basteln. Weitere Informationen hierzu findest du im Kapitel Spielzeug.
Futterebene
Die Futterebene befindet sich unterhalb der Flugebene. Sie umfasst alle Näpfe und den Kalkstein. Wenn du den Käfig einrichtest, dann solltest du darauf achten, dass die Sitzstangen und Schaukeln weiter oben nicht direkt über den Näpfen hängen. Ansonsten würden die Vögel ihr Futter und das Wasser mit Kot verschmutzen.
Näpfe für Futter, Wasser und Vogelgrit
Du solltest so viele Futternäpfe aufhängen, dass alle Vögel gleichzeitig futtern können. Du brauchst aber nur einen Wassernapf, da am Wasser in der Regel kein Streit entsteht. Außerdem brauchst du einen Napf für den Vogelgrit, falls du auf dem Boden keinen Vogelsand verwendest.
Was das Material anbetrifft, so hast du die Wahl zwischen
- Näpfen aus Kunststoff und
- Näpfen aus Edelstahl.
Näpfe aus Kunststoff können mit der Zeit feine Risse bekommen. Darin können sich dann Keime festsetzen. Deshalb sind Näpfe aus Kunststoff nur dann zu empfehlen, wenn man sie jeden Tag mit heißem Wasser desinfiziert. Bei Näpfen aus Edelstahl entstehen in der Regel keine feinen Risse. Sie sind daher leichter zu handhaben, was die Hygiene anbetrifft.
Kalkstein
Wenn du die Futterebene im Käfig einrichtest, dann solltest du auch einen Kalkstein in die Nähe der Näpfe hängen. Ein Kalkstein ist sehr wichtig, da er die Vögel mit Mineralien versorgt. Wenn du genug Platz hast, kannst du auch noch weitere Mineralsteine und eine Sepiaschale aufhängen. Weitere Informationen hierzu findest du im Kapitel Mineralien.
Käfigboden
Auch der Käfigboden ist wichtig. Manche Wellensittiche laufen nämlich sehr gern auf dem Boden herum, um in der Einstreu zu picken oder heruntergefallene Körner zu futtern. Daher solltest du dir Gedanken machen, welche Einstreu du überhaupt verwenden willst. Hier hast du die Wahl vor allem zwischen
- Vogelsand
- Buchenholzgranulat
- Maiseinstreu
- Hanfeinstreu sowie
- Küchenpapier.
Vogelsand wird auch heute noch sehr gern verwendet. Aber auch Buchenholzgranulat ist inzwischen sehr beliebt. Weitere Informationen hierzu findest du im Artikel Einstreu für Wellensittiche.
Wenn deine Vögel fliegen können und auch sonst nicht behindert sind, dann kannst du das Futter – statt auf der Futterebene – auch auf dem Boden geben. Hierfür eignen sich flache Schalen aus lasiertem Ton. Diese kannst du in Gartenbaumärkten oder in Vogelshops kaufen. Wie bei den Näpfen musst du auch bei dieser Art der Fütterung darauf achten, dass von oben möglichst kein Kot ins Futter fällt.
Wellensittich-Käfig einrichten: gefällt es den Vögeln?
Wenn du den Wellensittich-Käfig eingerichtet hast, solltest du genau beobachten, ob deine Vögel die Einrichtung auch annehmen. Gehen sie überall hin im Käfig oder meiden sie eine bestimmte Ecke oder ein Spielzeug?
In der Regel dauert es einige Zeit, bis sich die Vögel an ihren Käfig und die Einrichtung gewöhnt haben. Sobald aber ein Wellensittich einen Gegenstand mutig untersucht hat und sich darauf gesetzt hat, machen die anderen Vögel dies normalerweise schnell nach.
Im Allgemeinen gibt es mit Gegenständen aus Holz die wenigsten Probleme. Die Vögel erkennen das Holz als solches und nehmen es ihrer Natur entsprechend sofort an.
Wenn du aber bemerkst, dass ein Gegenstand gar nicht angenommen wird, dann solltest du ihn aus dem Käfig nehmen und gegebenenfalls durch etwas anderes austauschen.