Wellensittiche trinken Wasser. Sie trinken zwar nur wenig am Tag, aber sie brauchen dennoch täglich frisches und sauberes Trinkwasser im Käfig. Wichtig ist, dass Sie Keime, Schmutz und Bakterien im Trinkwasser vermeiden.
Frisches und sauberes Wasser
Wellensittiche brauchen jederzeit frisches und sauberes Wasser zu ihrer freien Verfügung. Sie trinken zwar nur wenig, aber trotzdem muss das Wasser mindestens einmal am Tag erneuert werden. Im Sommer muss es sogar mehrmals am Tag gewechselt werden. Der Grund hierfür ist, dass sich im Trinkwasser im Laufe der Zeit Keime bilden und vermehren. Das geht bei hohen Temperaturen im Sommer noch schneller als wenn es kühler ist. Aber nicht nur Keime sind gefährlich, sondern auch Schmutz. Deshalb sollten Sie das Wasser auch immer dann austauschen, wenn Federn, Futter oder Kot darin schwimmen.
Das Trinkwasser darf nicht eiskalt sein. Zimmertemperatur ist ideal. Wenn das Wasser im ersten Moment noch zu kalt ist, sollten Sie es daher erst eine halbe Stunde in der Küche stehen lassen.
Wassernapf
Am besten bieten Sie Wasser in einem Napf an. Der Napf sollte so im Käfig hängen, dass möglichst keine Federn und Kotbällchen hineinfallen können. Außerdem sollte er so klein sein, dass Ihre Wellensittiche nicht auf die Idee kommen, darin zu baden. Ein Durchmesser von etwa 7 cm ist in dieser Hinsicht ideal.
Der Wassernapf muss jeden Tag gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden. Dazu können Sie ihn in die Spülmaschine geben und ein Programm mit 70 Grad laufen lassen. Alternativ können Sie ihn auch mit der Hand saubermachen und zum Schluss mit heißem Wasser desinfizieren. Das muss kein kochendes Wasser sein, um die 70 Grad reicht in der Regel aus. Bei kochendem Wasser besteht vor allem bei Edelstahl-Näpfen die Gefahr, dass sie im Laufe der Zeit Risse bekommen, an denen sich die Vögel verletzen können.
Nach dem Spülen sollten Sie den Napf gründlich trocknen. Hierfür nehmen Sie am besten jedes Mal ein neues sauberes Handtuch. Dann stellen Sie den Napf 24 Stunden lang weg. Damit werden auch noch die letzten Keime in den Ecken und Ritzen vernichtet. Das heißt, dass Sie mindestens zwei Wassernäpfe brauchen, die Sie im Wechsel verwenden können.
In Bezug auf das Material haben Sie die Wahl zwischen Näpfen aus Edelstahl und Näpfen aus Kunststoff. Am besten sind Näpfe aus Edelstahl, da sie sich am besten reinigen lassen. Bei Näpfen aus Kunststoff können sich im Laufe der Zeit feine Risse bilden, in denen sich Schmutz und Keime festsetzen können.
Trinkröhrchen aus Plastik sind als Wasserspender ungeeignet. Sie lassen sich nicht gut saubermachen und können daher leicht verkeimen.
Leitungswasser
Viele Wellensittichhalter bieten ihren Vögel Wasser aus der Leitung zum Trinken an. In den meisten Fällen ist das auch kein Problem. Immerhin unterliegt das Leitungswasser in Deutschland strengen Kontrollen und hat eine entsprechend hohe Qualität. Genau genommen gilt das aber nur solange, bis das Wasser den Übergabepunkt im Haus passiert und in die Rohrleitungen eingespeist wird. Ein Problem dabei sind Bleirohre in manchen Altbauten. Blei ist in Schwermetall, das bei Wellensittichen zu einer tödlichen Vergiftung führen kann. Wenn Sie also Bleirohre im Haus haben, dürfen Sie Ihren Vögeln auf keinen Fall Wasser aus der Leitung geben.
Ein anderes Problem beim Leitungswasser können Bakterien in den Rohrleitungen und Armaturen sein. Zur Sicherheit sollten Sie daher den Wasserhahn erst einen Moment lang laufen lassen, bevor Sie das Wasser für Ihre Vögel entnehmen. Wenn Ihre Wellensittiche aber immer wieder an Infektionen erkranken, sollten Sie auch Ihr Leitungswasser einmal auf Keime untersuchen lassen. Hierzu können Sie eine Wasserprobe an ein spezielles Labor schicken. Anbieter können Sie bei Ihrem Gesundheitsamt erfragen oder im Internet finden.
Sehr kalkhaltiges Wasser ist für Wellensittiche übrigens nicht schädlich. Wellensittiche brauchen Kalk und insofern ist es sogar gut, wenn sie ihn über das Trinkwasser aufnehmen können.
Stilles Mineralwasser
Wellensittiche dürfen stilles Mineralwasser trinken, wenn das Wasser natriumarm ist. Insofern können Sie stilles Mineralwasser anbieten, wenn Sie kein Leitungswasser geben wollen.
Bitte bedenken Sie aber, dass Wasser in einer geöffneten Flasche schnell verkeimt. Sie sollten daher für Ihre Vögel immer nur kleine Flaschen mit einem Inhalt von 0,3 oder 0,5 Litern kaufen und jeden Tag eine neue Flasche öffnen. Außerdem sollte eine geöffnete Flasche immer im Kühlschrank stehen. Wenn Sie Ihren Vögel dann daraus Trinkwasser geben wollen, nehmen Sie die Flasche eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank. Das reicht in der Regel aus, um das Wasser auf Zimmertemperatur zu bringen.
Vogelwasser
Vogelwasser aus dem Zoohandel ist nicht besser als Leitungswasser oder stilles Mineralwasser. Wie beim Mineralwasser ist auch beim Vogelwasser das Problem, dass sich in einer offenen Flasche Keime schnell bilden und vermehren. Sie müssten daher alle ein bis zwei Tage eine neue Flasche aufmachen. Das wäre auf die Dauer teuer, ohne einen echten Nutzen zu bringen.
Andere Getränke als Wasser
Wellensittiche dürfen in bestimmen Situationen auch Tee trinken. Vor allem bei bestimmten Krankheiten kann Tee die Genesung unterstützen. Selbstverständlich muss der Tee auf Zimmertemperatur abgekühlt sein, damit sich Ihre Vögel nicht verbrennen können. Außerdem darf er keinen Zucker enthalten und muss stark mit Wasser verdünnt sein. Welche Sorten Sie anbieten dürfen können Sie im Blog unter Tee für Wellensittiche lesen.
Alle anderen Getränke sind verboten, weil sie bei Wellensittichen zu schweren Verdauungsstörungen, Organschäden und zum Tod führen können. Sie dürfen Ihren Vögel daher auf keinen Fall Alkohol, Kaffee, Milch, Limonaden, Cola, kohlensäurehaltiges Mineralwasser und Säfte geben. Bitte machen Sie dabei auch keine Ausnahme. Das gilt auch dann, wenn ein Vogel schon einmal an einem verbotenen Getränk genippt hat und es ihm danach weiter gut ging. Manche Getränke führen nämlich erst auf die Dauer zu deutlich sichtbaren Beschwerden und damit dann meist auch zum Tod.