Wenn ein Wellensittich stirbt

Wellensittich stirbt

Irgendwann kommt der Tag, an dem Sie von einem geliebten Wellensittich für immer Abschied nehmen müssen. Wenn ein Wellensittich stirbt, kann das ein sehr trauriges Ereignis sein, vor allem wenn der Vogel im Laufe der Jahre zu einem echten Familienmitglied geworden ist. 

Todesursache klären

Wenn ein Wellensittich stirbt, sollten Sie zuerst die Todesursache klären lassen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Wellensittich stirbt, ohne dass Sie das erwartet haben. Wenn der tote Wellensittich nämlich eine ansteckende Krankheit oder Parasiten hatte, müssen Ihre anderen Vogel wahrscheinlich medizinisch behandelt werden. Legen Sie daher Ihren toten Wellensittich in einem sauberen Karton in den Kühlschrank (nicht einfrieren!) und kontaktieren Sie direkt Ihren vogelkundigen Tierarzt.

Wenn Wellensittiche trauern

Wenn ein Wellensittich stirbt, kann es passieren, dass vor allem ein Partnervogel sehr stark trauert. Manche Vögel schreien dann tagelang laut und panisch nach ihrem toten Freund. Andere wiederum werden still, erstarren vor Schreck und futtern kaum noch. Wenn ein trauernder Wellensittich schlecht futtert, sollten Sie ihm sein Lieblingsfutter anbieten. Das ist meist Kolbenhirse. Diese können Sie in den Käfig hängen oder aus der Hand anbieten.

Manche Vogelhalter halten es für wichtig, einen toten Wellensittich noch einmal für ein paar Minuten in den Käfig zu legen. Die Absicht dahinter ist, dass die anderen Vögel begreifen, dass ihr Freund tot ist und dass sie sich verabschieden können. Dahinter steht die Hoffnung, dass dies vor allem einem überlebenden Partnervogel hilft. Auch wenn es sich nicht beweisen lässt, ob dies den überlebenden Vögeln hilft: Auch Sie können Ihren Vögeln den toten Wellensittich noch einmal für kurze Zeit hinlegen. Die einzige Voraussetzung hierfür ist, dass der Vogel nicht an einer ansteckenden Krankheit oder an Parasiten gestorben ist.

Wellensittich gestorben – wann einen neuen aufnehmen?

Wenn ein Wellensittich gestorben ist, stellt sich schon bald die Frage, ob bzw. wann man wieder einen neuen aufnimmt. Die Antwort darauf hängt vor allem davon ab, wie viele Wellensittiche Sie noch haben, nachdem der eine Vogel gestorben ist. Oder anders gesagt, ob nach dem Tod des einen Wellensittichs ein Vogel allein zurück geblieben ist.

Wenn ein Wellensittich stirbt und ein Vogel allein bleibt, müssen Sie schnell entscheiden, ob Sie einen neuen Vogel aufnehmen oder aber den überlebenden Vogel abgeben. Da Wellensittiche Schwarmtiere sind, dürfen sie auf keinen Fall lange allein bleiben. Andernfalls können sie vor Einsamkeit schwer krank werden. Dies gilt auch und besonders für einen trauernden Wellensittich, der gerade erst seinen einzigen Freund verloren hat.

Wenn ein Wellensittich stirbt und mehrere Vögel übrig bleiben, können Sie sich mit Ihrer Entscheidung ein bisschen mehr Zeit lassen. Auch in einem Schwarm wird vor allem der Partnervogel um seinen toten Freund trauern. Allerdings hat er noch andere Vögel um sich herum, die ihn ablenken können. Insofern ist die Gefahr, dass ein trauernder Wellensittich aufhört zu futtern, in einem kleinen Schwarm nicht ganz so groß.

Wellensittich beerdigen

Viele Vogelhalter wollen ihren Wellensittich beerdigen, wenn er gestorben ist. Das ist verständlich, denn in der Regel ist der tote Vogel jahrelang ein echtes Familienmitglied gewesen. In Deutschland haben Sie zwei Möglichkeiten, wo Sie einen toten Wellensittich beerdigen dürfen: auf einem Privatgrundstück oder auf einem Tierfriedhof.

Wenn Sie Ihren Wellensittich nicht beerdigen wollen, können Sie ihn auch über einen Tierfriedhof einäschern lassen und die Asche mit nach Hause nehmen. Oder Sie können ihn beim Ihrem Tierarzt lassen, damit dieser ihn mit anderen toten Tieren zusammen anonym einäschert lässt.

Wofür auch immer Sie sich entscheiden: tun Sie das, was sich für Sie richtig anfühlt. Es ist wichtig, dass Sie auf Ihr Bauchgefühl hören, wenn Ihnen ein Wellensittich stirbt! Lassen Sie sich also nicht von anderen Menschen einreden, dass es sich doch nur um einen kleinen Vogel gehandelt hat. Wenn Sie also Ihren toten Vogel zum Beispiel in einem kleinen geschmückten Grab in Ihrem Garten beerdigen wollen, dann sollten Sie dies auch tun.

Beerdigung im eigenen Garten

Sie dürfen einen toten Wellensittich im eigenen Garten beerdigen, wenn

  • der Wellensittich nicht an einer meldepflichtigen Tierkrankheit gestorben ist
  • das Grundstück nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt und das Trinkwasser nicht gefährdet ist
  • das Grab nicht in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Wegen und Plätzen liegt
  • der Wellensittich mit mindestens 50 cm Erde bedeckt wird.

Bei Fragen hierzu wenden Sie sich am besten an Ihre Stadtverwaltung.

Alternativ können Sie auch Freunde, Nachbarn oder Verwandte fragen, ob Sie den Wellensittich in ihrem Garten beerdigen dürfen. Wenn Sie ihn im Garten eines Mietshauses beerdigen möchten, brauchen Sie vorab die Erlaubnis des Vermieters.

Bitte beachten Sie, dass es streng verboten ist, einen Wellensittich im Wald, im Park, auf Wiesen oder auf sonstigem öffentlichem Gelände zu begraben. Das ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro bestraft werden kann.

Wenn ein Wellensittich stirbt, fliegt er über die Regenbogenbrücke

Eine alte Legende besagt: Wenn ein Wellensittich stirbt und sich mit seinem letzten Atemzug von uns verabschiedet hat, fliegt er über die Regenbogenbrücke ins Regenbogenland. Hinter der Brücke im Regenbogenland gibt es grüne Wiesen und Hügel und es ist immer warm und sonnig. Und es gibt dort auch immer genug zu essen und zu trinken. Die Wellensittiche, die uns auf der Erde zurückgelassen haben, sind dort wieder gesund und toben mit ihren Freunden fröhlich zwitschernd durch die Natur. Nur wir sind nicht bei ihnen. Aber immer wenn wir einen Regenbogen sehen, wissen wir, dass unsere kleinen Freunde uns nahe sind.

Viele Tierhalter finden diese Idee vom Regenbogenland sehr tröstlich. Wenn ein Haustier bzw. ein Wellensittich stirbt, kann es sehr helfen, sich einen Regenbogen vorzustellen, über den das tote Haustier nun in eine für ihn bessere Welt geht.

Aber auch wenn Ihnen die Vorstellung vom Regenbogenland nicht zusagt: Wenn Ihnen ein Wellensittich stirbt, dann dürfen sie selbstverständlich so lange trauern, wie Sie es für richtig halten. Lassen Sie sich einfach nicht von Menschen irritieren, die Ihnen sagen, dass es sich doch nur um einen kleinen Vogel handelt.

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Lexi

Lexi schreibt die Texte auf pizpon.de. Sie hat viele Jahre lang selbst Wellensittiche gehalten und sich dabei zur Expertin für die artgerechte Haltung von Wellensittichen entwickelt. Hier möchte sie ihre Erfahrung teilen, um möglichst vielen Wellis ein besseres Leben zu ermöglichen.

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